… und keiner merkt es. So geschehen mit dem Profil von Ancilla Schmidhauser. Gott sei Dank nicht im echten Leben, aber auf Instagram. Was ist passiert?
Das Instagram Account hatte Ancilla vor einigen Jahren aufgesetzt. Genutzt wurde es, um die Leidenschaft für den professionellen Einsatz von Storytelling im Business zu transportieren und eine Community aufzubauen. Der Account wuchs und legte an Followern zu. Mit viel Arbeit gelang es Ancilla innerhalb von 24 Monaten die Follower-Zahl von etwa 500 auf 2’300 zu steigern. Notwendig dazu war ein tägliches Engagement: Beiträge gestalten und posten, bei anderen kommentieren und in den Dialog treten.
Und dann Ende 2021 plötzlich und ohne Vorwarnung war der Zugang zum Account blockiert. Einloggen ging nicht mehr, der Account existierte nicht mehr. Ancilla bekam die Info, dass ihr der Zugang zum Account aufgrund eines Verstosses gegen eine der Instagram-Richtlinien verwehrt bleibe. Eine nervenaufreibende Zeit begann: Immer wieder bemühte sich Ancilla auf alle möglichen Arten in Kontakt mit jemandem von Instagram zu treten. Dazu muss man wissen, dass es weder ein Kontaktformular, eine Telefonnummer noch eine E-Mail-Adresse gibt. In Kontakttreten ist faktisch nicht möglich. Auch ihre Social Media-Agentur bemühte sich herauszufinden, was los ist. Keine Chance. Herauszufinden, gegen welche Richtlinie Ancilla angeblich verstossen hatte, war unmöglich.
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Die Macht der Big Tech und die Meinungsäusserungsfreiheit
Wie in aller Welt ist es möglich, dass ein Big Tech-Unternehmen einfach darüber entscheiden kann, ein Account ohne Vorwarnung und entsprechende Prozedur zu löschen? Basierend worauf? Mit welchem Recht?
Diverse Menschen nutzten die Möglichkeit, das Fake-Account Ancilla Schmidhauser – The Business Storyteller, das kurz darauf auf Instagram auftauchte, zu melden. Auch dies hatte keinerlei Wirkung. Das Fake-Account existiert bis heute, ohne Folgen. Da kann jemand das Profil von jemand anders stehlen und damit machen, was er/sie will. Ancilla weiss nicht einmal, was damit getan wird. Schliesslich hat sie keinen Zugang mehr.
Die anfangs eingesetzte Zeit und Energie, um das Konto wieder zurückzubekommen schwand. Die Unlust wuchs. Konsternation wechselte sich mit Wut und Entsetzen über diese Praxis von Instagram. Was steckte wohl dahinter? Bis heute ist nicht klar, worum es eigentlich ging. Denn eine Kommunikation scheint nicht erwünscht. Spekulation über Spekulation, nachdem Ancilla und die Social Media-Agentur rasch eines ausschliessen konnten: unlautere Akquise, Belästigung von anderen Nutzern oder respektloses Verhalten. Hatte es womöglich damit zu tun, dass sich Ancilla ab und zu kritisch zu bestimmten Stories äusserte? Fiel sie einer Zensur zum Opfer? Wir wissen es nicht.
Eines hat funktioniert: Die Täuschung darüber, dass Instagram eine Kommunikationsplattform ist, auf der Dialog und Meinungsäusserung möglich ist, war definitiv das Ende einer Täuschung. Gut für Ancilla.
Und jetzt?
Auf Instagram wird Ancilla bis auf Weiteres nicht mehr anzutreffen sein. Und da Facebook mit Instagram verheiratet ist, betrifft dies auch diese Plattform. Zurzeit kommuniziert Ancilla ausschliesslich über den e-NL Storyletter und auf LinkedIn, was übrigens die grösste Resonanz auslöst und immer wieder zu Geschäftsabschlüssen führt. Alternative Plattformen sind zurzeit in der Prüfung und sobald eine geeignete gefunden ist, werden Sie davon lesen.
Doch noch etwas nagte schwer an Ancilla: die Tatsache, dass es den Followern nicht mal aufgefallen war, dass Ancilla auf Instagram nicht mehr existierte. «Ach so, jetzt wo Du es sagst, stimmt! Ab und zu habe ich mich zwar gewundert, warum ich nichts mehr von Dir sehe.» That’s it? Das Gute daran: Instagram scheint wohl doch nicht so wichtig zu sein, wenn das Verschwinden von Menschen und ihren Beiträgen unbemerkt bleibt 😊
Hier geht es zum LinkedIn-Profil von Ancilla
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